Christen müssen artig sein


Ein Anruf für Klaus, man fährt zum Baggersee 
am nächsten Sonntag mit auf'm Surfbrett auf Dach, 
doch Klaus sagt: Hier Leute, das müsste ihr verstehn, 
das habt ihr euch ein bisschen einfach gedacht. 

Ich bin da nämlich in so 'nem Verein 
und muss da jeden Sonntag sein. 
Mit ernstem Blick und schwarzem Gewand 
wandele ich durch's heilige Land. 

Eine Woche später, Franz kommt zu ihm rauf, 
und fragt: Alter, machst'e mit einen drauf? 
Doch Klaus sagt: Du Franz, des tut mir echt leid, 
doch Sonntags hab ich leider keine Zeit. 

Ich bin da nämlich in so 'nem Verein 
und muss da jeden Sonntag sein. 
Mit ernstem Blick und schwarzem Gewand 
wandele ich durch's heilige Land. 

Christen müssen artig sein, 
keine Party, keinen Wein. 
Ein Bein, das sich zum Tanze regt, 
das wird im Himmel abgesägt. 

Der Wolfgang kennt ne Frau, die steht auf Klaus 
und er lädt sie gleich ein auf'n Bier, 
doch Klaus sagt: So was kommt mir net Haus, 
des is zwar sehr nett von dir, doch... 

Ich bin da nämlich in so 'nem Verein, 
die lassen keine Mädchen rein. 
Mit keuschem Blick und schwarzem Gewand 
wandele ich durch's heilige Land. 

Christen müssen artig sein, 
keine Party, keinen Wein. 
Ein Bein, das sich zum Tanze regt, 
das wird im Himmel abgesägt. 

Fußballspielen ist auch net erlaubt, 
weil man dabei so schwitzt. 
Klaus hat'n Schein, da steht genau drauf, 
was er als Christ darf und was nicht. 

Sein Verein ist da sehr genau 
und das findet er gut. 
Platten, Bücher schmeißt er aus dem Haus 
und morgen schlägt er seinen Fernseher kaputt. 

Christen müssen artig sein, 
keine Party, keinen Wein. 
Ab ins Kloster, Türen zu, 
dann hat's mit der Sünde Ruh'. 

 

 

 

Text & Musik : Volker Schmidt-Bäumler

© 1988 nimmzwei/superzwei 
Erschienen auf: Wer fragt schon nach Senf?, The pest of