Zuggerschneggsche


Hamburg is im Norden und eine schöne Stadt, 
isch hab gar net gewusst, dass des da so viel Wasser hat. 
Isch lauf so übern Fischmarkt, da tippt misch jemand an: 
Eine wunderschöne Frau fragt misch, ob isch ihr Feuer geben kann. 

Isch sach: 
„Klar, isch komm aus Frankfurt und heiß übrigens Klaus-Dieter.“ 
Wir reden und sie raucht und isch geb Feuer immer wieder. 
Es fängt bald an zu knistern, sie sagt, sie wohnt da drüben! 
Ob isch Lust hätt mitzukomme, doch da fang isch an zu grübeln 
(und sach ihr) 

Oh, Zuggerschneggsche, oh, Zuggerschneggsche, 
Sorry, isch bin Hesse, ich muss jetzt erst was esse! 

In Münschen spricht man bayrisch, des liegt am Dialekt, 
doch dene ihre Weißwurst, ne, die hat mir net geschmeckt. 
Ich sitz da in der U-Bahn und fahr so’n bissche rum. 
Da kommt ne Kontrolleurin rein und kommt mir auch gleisch dumm.

Denn sie 
fragt nach meinem Fahrschein und ich muss plötzlich lache, 
da wird sie rischtig böse und will mit mir zur Wache. 
Ihr Kopp wird rot, die Stimme schrill, ihr Hals kriegt dicke Knötchen,
da greife ich mit meiner Hand nach ihrem Käsebrötchen (und sach) 

Oh, Zuggerschneggsche, oh, Zuggerschneggsche, 
Sorry, isch bin Hesse, ich muss jetzt erst was esse! 

Aus jeder deutschen Stadt mach isch ne hessische Kolonie 
Bezahlen wird des alles unsere Handkäs-Industrie, da gibt’s dann 
Grüne Soß und Rippsche, und Äppelwoi statt Sekt. 
denn Hauptsache es schmeckt. Gell? 

Und wenn isch dann einmal gestorben bin, 
dann stellt mir bitte einen weißen Teller hin, auf dem steht 
„Hier ruht doch ein Hesse, bitte gebt ihm was zu esse..“ 

Oh, Zuggerschneggsche, oh, Zuggerschneggsche, 
Sorry, isch bin Hesse, ich hab misch überfresse!

 

 

 

Text & Musik: Jakob Friedrichs, Volker Schmidt-Bäumler

© 2007 hänssler-Verlag
Erschienen auf: Meister der Herzen